Schäden an Lebensräumen
Schwer zu behebende Schäden
Neben dem ausgebauten und seit langem bestehenden Wegenetz haben sich im Isartal mit der wachsenden Zahl der Erholungsuchenden immer mehr Pfade gebildet: eine kleine Abkürzung hier, ein Abstecher zum Fluss dort. Mit der Zunahme des Mountainbikesports wurden (und werden) diese Wege weiter ausgedehnt. An manchen Stellen überschreiten sie bereits die Breite der Hauptwege. Dies liegt an der Häufigkeit der Nutzung, aber auch an der Umfahrung von Schlammflächen und Pfützen, die sich nach Regenfällen, Überschwemmungen oder durch Staunässe am Fuße der Steilhänge bilden. Ständiges Betreten und Befahren verträgt auf Dauer keine Pflanze. So wird die Vegetation entlang der Wege zerstört, der Boden verdichtet. Jungbäume können sich nicht mehr etablieren und Baumwurzeln werden durch ständiges Betreten, Hängenbleiben mit Pedalen oder Kettenrädern oder durch Spikereifen verletzt.
Hauptsächlich betroffen sind alte Buchen, die besonders empfindlich auf Störungen im Wurzelbereich reagieren. Einerseits beeinträchtigen Bodenverdichtungen die Sauerstoff- und Wasserversorgung der Wurzeln, andererseits werden oberflächennahe Wurzeln durch Bodenabtrag und Auswaschung freigelegt. Werden diese verletzt, können Bakterien oder Pilze in den Baum eindringen. Die Kombination aus eingeschränkter Wurzelaktivität und Schwächung durch Infektionen führt zu einer verkürzten Lebenserwartung der betroffenen Bäume.
Zudem schaffen Bikerinnen und Biker auch neue Strecken im Gelände – etwa eine spannende Abfahrt direkt vom Hochufer, an der zudem noch Sprungschanzen angelegt werden, um die Geschicklichkeit zu erproben und persönliche Grenzen auszuloten. Dies führt zu weiteren Schäden in der Landschaft. Bei Niederschlägen entstehen in den Steilhängen Rinnen mit verstärkter Bodenerosion. Mit dem Schutz der Natur ist die Etablierung solcher Wege nicht zu vereinbaren.